57 – Selbstverständlich

Pamela Kurzewski
Wien, Österreich


Es kann sein, dass vieles was hier steht für dich selbstverständlich ist. Aber ich will dass du verstehst, dass es nicht selbstverständlich ist sowas zu wissen. Und ich weiß nicht wieviel jemand in meinem Alter weiß. Was macht der Durchschnitt? Wie denkt der? Was denkt er? Was weiß er? Was tut er? Ich habe absolut keine Ahnung von dem was du den ganzen Tag tust. Was du für Gewohnheiten hast. Und was für Freunde. Worüber ihr sprechts. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur das was ich selber erlebe. Und wenn wir nicht grad zusammen sind, dann unterscheidet sich das sooooowas von. Selbst wenn man einen Partner hat, weißt du nicht mal 30% über sein Leben. Das habe ich jetzt mal grob geschätzt. Aber realistisch gesehen, weißt du über deinen Partner nur das, was du in dem Moment siehst. Du weißt nicht mal ob das stimmt alles oder echt ist. Aber solange es existiert, ist es das. Und das was du siehst das weißt du. Aber du weißt nicht in welchem Kontext. Wenn dein Freund bei deiner besten Freundin nackat im Wohnzimmer steht dann braucht diese Situation einfach Kontext. Und wir sind es gewöhnt vom schlechtesten auszugehen. Und deswegen sind wir alle zamen so verbittert. Weil du gleich davon ausgehst, dass er mit ihr schnackselt. Aber, dass sie ihm gerade etwas gutes getan hat. Freut dich natürlich nicht. Weil es dir weh tut. Wenn er was macht. Diese Gesellschaftliche Logik ist sooo lächerlich. Wieso kann ich mich für meinen Freund nicht freuen, dass er von meiner besten Freundin einen Blowjob bekommen hat? Bis die mal die Lippen ansetzt dauerts ee lange, Ich versuche ja schon dauernd, dass sie mal auf ein Tinderdate geht. Und ich gönns ihr. Außer es ist mit meinem Freund. Dann bin ich natürlich haas. Und verletzt. Und betrogen. Und alles ist einfach nur orsch. Meine beste Freundin habe ich auch verloren. Was wenn ich dir sage nach paar Jahren, dass ich mit deinem Freund geschlafen habe? Wie reagierst du? Weißt du wie ich es mir in meiner perfekten Welt wünschen würde: Wenn du sagst: Echt?? Hast ihn kriegt? Und wie wars?” Und dich freust für mich.

Super weird oder? Soetwas machen wir in unserer Gesellschaft nicht. Wir unterstützen uns nicht gegenseitig. Sind egoistisch. Wollen diese Monogame Traumvorstellung leben, und sind depressiv, wenn wir realisieren, ist doch nicht so toll verheiratet zu sein und 3 Kinder zu haben. Tja. Was machst du jetzt? In unserer Gesellschaft hast du als Vater schonmal generell verloren. Du bist von Haus aus kein guter Vater. Wir gehen davon aus, du liebst deine Frau nicht, dein Kind nervt dich und deswegen arbeitest du so viel. Damit du sie nicht sehen musst. Und sie ist haas und wirft dir das vor. Dabei schaust du, dass sie ein gutes Leben führt. Mit dem kleinen. Aus Rücksicht. Blabla. Schwierige Situation. Aber du musst sie so nicht weiterführen. Und es muss ja auch nicht so sein. Weil es hängt von dir ab was du für ein Vater bist. Ein guter. Oder ein unnötiger. Aber sobald du Vater bist, bist du von Haus aus nicht unnötig. Also kannst du schon mal nicht unnötig sein. Du trägst auf einer unsichtbaren und undankbaren Ebene bei. Und um glücklich zu werden als Familie, brauchst du eine Frau für die diese Ebene auch offen steht. Die das sieht, was man nicht sehen kann. Und dich als Mensch unterstützt. Und hör auf dich an irgendwelche gesellschaftlich kultivierten Normen zu halten. Die sind auf Dauer orsch, und funktionieren so nicht mehr. Geh mit der Zeit. Sei dynamisch. Verändere nicht die Welt, sondern pass dich ihr einfach an. Sei vorne mit dabei, lass dich nicht hinten von der Masse zertrampeln. Bussi, gute Reise! 😉


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